Damen-2 gewinnen 5-Satz-Krimi zum Auftakt der Aufstiegsrelegation

DSC-Damen-2 voller Freude nach dem Sieg im ersten Relegationsspiel
DSC-Damen-2 voller Freude nach dem Sieg im ersten Relegationsspiel

Mit einem hart erkämpften 3:2-Erfolg (19:25; 17:25; 25:14; 25:15; 15:11) über einen in den ersten beiden Sätzen bärenstarken Verberger TV haben die Damen-2 gestern Abend die Chance auf den Aufstieg in die Verbandsliga gewahrt. Mit Standing-Ovations gratulierten die zahlreichen glücklichen Fans nach diesem Heimsieg.

Sie drücken die Daumen für Teil 2 der Relegationsrunde: bereits am heutigen Samstag um 16:00 Uhr wird im Berufsbildungszentrum Neuss, Weingartstraße 59, das entscheidende Spiel gegen die DJK Rheinkraft Neuss II angepfiffen, die die Verbandsligasaison mit Platz 8 abgeschlossen haben .



Freitagabend, Sporthalle Siegburger Straße 149, die Trainings- und Heimspielhalle der Volleyballerinnen des DSC 99. Was ist denn hier los? Alle Parkplätze belegt, kein freier Sitzplatz mehr auf der Tribüne, viele Fans müssen sich mit einem Stehplatz auf der Empore begnügen!? Die Halle ist also prall gefüllt; erwartungsvolle Stimmung zum Auftakt der Relegationsrunde um den Aufstieg in die Verbandsliga. Die Damen-2 des DSC 99, Zweiter der Landesliga-Staffel 4, empfangen den Verberger TV, den Zweiten der Staffel 3. In einer 3er-Runde spielen beide Teams am Samstag und Sonntag auch noch gegen den Drittletzten der zugeordneten Verbandsliga-Staffel, die DJK Rheinkraft Neuss II. Nur der Sieger dieser 3er-Runde steigt auf (resp. bleibt in der Verbandsliga). Also heißt es für beide Teams: verlieren verboten!

 

Mit diesem Druck kommen die Gäste zunächst deutlich besser zurecht. Nach ausgeglichenem Beginn gehen sie beim 6:7 erstmals in Führung und bauen diese langsam aus. Beim 12:16 sind es bereits vier Bälle Rückstand für den DSC. Trainer Stefan Hugenbruch nimmt die erste Auszeit. Ohne Erfolg, denn mit gefährlichen Angaben, aufmerksamer Block- und Abwehrarbeit und knallharten Schmetterschlägen zieht Verberg weitere vier Bälle davon (12:20). Der DSC „wackelt“ schon bei der Annahme, der erste Ball kommt selten sauber zur Zuspielerin. Dadurch steht das Zuspiel nicht immer ideal und zudem passt oft die Länge der Düsseldorfer Angriffsschläge nicht. Im Block bekommt der DSC lange Zeit überhaupt keinen Zugriff gegen die starken Verberger Angreiferinnen. Immerhin lassen die Gastgeberinnen im letzten Satzviertel den Rückstand nicht weiter anwachsen: nach 21 Minuten geht der erste Satz mit 19:25 verloren.

 

Im zweiten Satz wird es besser – das hoffen zumindest die zahlreichen DSC-Fans. Neben Eltern, Geschwistern , Freunden und Bekannten drücken auch fast alle Spielerinnen des Regionalligateams der „Zweiten“ vor Ort die Daumen. Doch nach dem 1:0 folgen gleich wieder fünf Bälle für Verberg – 1:5, Auszeit DSC. Danach einmal drei Fehler nacheinander bei Verberg und ein guter Außenangriff vom DSC – Ausgleich 5:5. Geht doch noch was? Denkste! Wieder ziehen die Gäste schnell davon (5:9). Zwar kommt der DSC noch einmal heran (8:9), aber dann folgt eine weitere Serie für Verberg. Beim Zwischenstand von 9:14 nimmt Stefan die zweite Auszeit. Aber der Druck der Gäste bleibt zu stark. Nach 22 Minuten geht auch Satz Nummer 2 an Verberg (17:25).

 

Der Berichterstatter ist ziemlich verzweifelt. Es sieht nicht danach aus, dass der DSC gegen die bärenstarken Verbergerinnen noch etwas ausrichten kann. Jetzt schnell etwas Süßes und kurz an die frische Luft! Staunen und Verwunderung nach der Rückkehr aus dieser kurzen Pause: der DSC geht im dritten Satz unerwartet in Front - erstmals in diesem Spiel sogar deutlich. Schon beim 3:0 nimmt die Verberger Trainerin eine erste Auszeit. Doch das hilft den Gästen wenig, ihr Rückstand wächst langsam weiter. Zweite Auszeit Verberg bei 16:9 für den DSC. „3te-Satz-Syndrom“ notiert der Berichterstatter an dieser Stelle. Die bislang überlegene Mannschaft lässt ein kleines bisschen nach und das Team, welches zurück liegt, riskiert mehr als bisher, hat damit Erfolg und bekommt so die Chance, sich in einen „Flow“ zu spielen. Und wenn dieses Team so wie die DSC-Reserve grundsätzlich eine spielstarke Mannschaft ist, dann kann nicht nur der dritte Satz, sondern sogar das gesamte Match kippen. Jedenfalls gelingen den Hausherrinnen jetzt immer öfter schöne Aktionen – variantenreiche Schmetterschläge, listige Lobs, ein 1er-Block gegen einen Hinterfeldangriff über die Mitte und erfolgreiche Doppelblocks außen gegen die bis dahin beste Punktelieferantin der Gäste. Das Resultat: nach 21 Minuten gewinnen die Düsseldorferinnen den dritten Satz deutlich mit 25:14.

 

Und tatsächlich geht es genauso auch im vierten Satz weiter. 4:1 und 8:3 lauten die Zwischenstände. Der Ball zum 9:4 kurz darauf ist ein ganz wichtiger Punkt. Verberg hat mit einem klugen Lob ihrer Hauptangreiferin den vierten Punkt erzielt, will unbedingt eine Aufholjagd starten und greift druckvoll an. Mit großem Kampfgeist bringen die Gastgeberinnen den Ball irgendwie zurück Richtung gegnerisches Feld. Beim Versuch, ihn direkt zurückzuschlagen, berührt die Verberger Mittelangreiferin das Netz. Fast alle Aktionen laufen jetzt zugunsten des DSC, der immer souveräner aufspielt. Ein weiteres Beispiel liefert der Ballwechsel zum 16:6. Flogen in den ersten beiden Sätzen noch zahlreiche Düsseldorfer Annahmen steil hinauf bis an die hohe Hallendecke, so „streichelt“ der Ball jetzt fast die Decke, touchiert sie aber nicht. Als er wieder herunterkommt, reagiert Vanessa auf der Außenposition am schnellsten und verwandelt ihn krachend zum Zehn-Punkte-Vorsprung. Begeisterung bei den DSC-Fans auf den Rängen. Ihre Mannschaft baut den Vorsprung mit einer Serie gefährlicher Angaben von Zuspielerin Susanne Hahn sogar noch bis auf 19:6 aus. Danach lässt sie es etwas ruhiger angehen und gewinnt nach wiederum 21 Minuten auch den vierten Satz sicher mit 25:15.

 

Jetzt muss der Tie-Break entscheiden. Kommt Verberg noch einmal zurück? Es entwickelt sich ein spannender Kampf. Bis zum Seitenwechsel beim Stand von 7:8 geht die Führung hin und her, kann sich kein Team absetzen. Der DSC gleicht mit einem geschickten Lob durch Sina Fleckenstein erneut aus, die Verberger „12“, lange Zeit eine sicherer Punktelieferantin ihres Teams, schlägt ihren Angriff nach mäßigem Zuspiel knapp ins Aus. 9:8 - Führung zurückgeholt, zweite Auszeit Verberg. Erneut Sina Fleckenstein, jetzt mit einem Hammer von der Diagonalposition, erzielt den ersten 2-Punkte-Vorsprung im Tie-Break. Eine gefährliche Angabe von Vanessa Puszcz bringt sogar einen weiteren Punkt zum 11:8. Das muss doch jetzt reichen! Immer noch nicht. Ein Touch beim Blocken, eine unsaubere Annahme – nur noch 11:10. Dann gelingt den Hausherrinen ein wichtiger Doppelblock auf der Außenposition – 12:10. Bei den nächsten beiden Angriffen auf beiden Seiten springt der Ball vom gegnerischen Block ins Aus – 13:11. Dann kann Alina Rieckmann einen krachenden Hinterfeldangriff von Verberg im 1er-Block abwehren – 14:11, Matchball für den DSC. Auch der wird noch einmal spannend. Beide Zuspielerinnen versuchen es mit einem langen Lob über die aufgerückte gegnerische Abwehr hinweg. Beide Male wird der Ball aber noch von den aufmerksamen Abwehrreihen geholt. Ein erfolgreicher Block bringt dem DSC schließlich nach 15 Minuten den 15:11-Erfolg - und damit die Chance, durch einen weiteren Sieg im morgigen zweiten Spiel in Neuss den Aufstieg in die Verbandsliga tatsächlich wahr zu machen.