Gemischte Gefühle nach dem 8. Spieltag
Während die Damen-2 gegen einen erwartet starken TSV Solingen Aufderhöhe in 4 Sätzen am Ende deutlich die Oberhand behielten (19:25, 25:21,
25:20, 25:17) und damit in der Landesliga auf Platz 3 vorrückten, vergaben die Damen-1 mit einer durchaus vermeidbaren
2:3-Niederlage gegen den VTV Freier Grund (25:18, 23:25, 25:15, 27:29, 13:15) die große Chance, nach dem beeindruckenden Sieg in Dormagen vor einer Woche weiteren Boden auf den
Oberliga-Tabellenführer gutzumachen.
Bereits am Montagabend hatten die Damen-3 im vorgezogenen Auswärtsspiel beim Hellerhofer SV kurzen Prozess gemacht und die Tabellenführung in der Bezirksliga mit einem glatten 3:0-Erfolg verteidigt.
Tabellenvierter mit 10 Punkten (DSC 99) gegen Tabellensiebten mit 8 Punkten (TSV Solingen Aufderhöhe), beide mit 3 Siegen aus 6 Spielen, so lauteten die Vorzeichen in der Landesliga vor dem Heimspiel der Damen-2 am 8. Spieltag. Dass die Heimmannschaft eine Woche zuvor einen sicheren Erfolg gegen den noch immer punktlosen Tabellenletzten aus Ronsdorf errungen hatte, der Gast dagegen ein glattes 0:3 gegen den Tabellenführer ART quittieren musste, dies war wohl mehr der Schwäche resp. Stärke der jeweiligen Gegner zuzuschreiben. Vom Papier her ist es also eher eine Partie auf Augenhöhe, vielleicht mit leichter Favoritenstellung für die Gastgeberinnen. Darum probiert es Trainer Adrian Klein zu Beginn einmal mit einer anderen Aufstellung als die Stamm-Sechs, vor allem im Zuspiel und auf der Libero-Position. Das geht bis zum 5:5 auch einigermaßen gut, doch dann häufen sich Fehler und Missverständnisse bei den Düsseldorferinnen und Solingen zieht mühelos erst auf 5:9 und dann auf 6:13 davon. Auszeit und Spielerwechsel DSC. Noch ein Ball für Solingen, dann notiert der Chronist 5 Bälle in Folge, also nur noch 11:14-Rückstand, und die Beobachtung "jetzt läuft's deutlich besser" für den DSC 99. Wenig später sogar nur noch ein Ball Rückstand (15:16). Doch das routinierte Gäste-Team hält dagegen und zieht wieder davon. "Op d'r Hü" schallt immer wieder der Schlachtruf von der Bank und den Fans, Solingen Aufderhöhe will unbedingt den ersten Satz gewinnen - und schafft das am Ende auch ziemlich deutlich mit 19:25.
Im Folgesatz drehen die Gastgeberinnen den Spieß herum. Von Beginn an mit der Stamm-Sechs auf dem Feld ziehen sie über 12:6 auf 16:8, danach auf 19:11 davon. Das letzte Stück verläuft dann schleppender: mangelnde Konzentration angesichts der klaren Führung? So dauert der zweite Satz lange 26 Minuten und endet "nur" mit 25:21 für den DSC. Einen ähnlichen Verlauf nimmt der dritte Satz - 13:7, wieder 16:8 und dann 18:10 lauten die Zwischenstände, 25:20 das Satzergebnis. Diesmal sind für den Satzerfolg aber nur 21 Minuten erforderlich. So lange dauert auch der vierte Satz bis zum 25:17 für das Heimteam. 3:1 Sätze und 3 Punkte also, die für ein Vorrücken auf Platz 3 reichen.
Am letzten Spieltag der Vorrunde müssen die Damen-2 beim Tabellenzweiten VV Humann Essen III antreten (Sonntag, 10.12.2017, 11:00 Uhr), der am Wochenende dem Spitzenreiter ART Düsseldorf mit 3:2 die erste Niederlage beigebracht hat. Nur mit einem neuerlichen 3-Punkte-Sieg, dann also gegen ein Toppteam der Liga, können sich die Damen-2 in der Spitzengruppe halten. Andernfalls droht ein Rückfall ins Mittelfeld, denn die beiden Verfolger Verberg und Humann II werden voraussichtlich jeweils drei Punkte gegen Mannschaften vom Tabellenkeller einfahren.
Bei den Damen-1 in der Oberliga war die Ausgangsposition vermeintlich sogar noch ein Stück besser. DSC 99 Zweiter mit 17 Punkten und 6 Siegen, die Gegnerinnen aus dem Siegerland auf Platz 5 mit nur 11 Punkten und 4 Siegen. Berücksichtigt man aber, dass der VTV Freier Grund einen Abzug von 3 Punkten und einem Sieg als Strafe für den fehlenden Pflichtschiedsrichter aufgebrummt bekommen hat, dann hätte man gewarnt sein müssen. Von den tatsächlichen Spielergebnissen her kam da der direkte Verfolger auf Platz 3 an die Siegburger Straße. Der hielt auch im ersten Satz bis zum 17:17 gut mit, musste dann erst das Heimteam mit 7 Bällen in Folge ziehen lassen. Mit 25:19 ging dieser Satz an den DSC 99.
Auch der zweite Satz verlief lange Zeit ausgeglichen, dann konnten sich die starken Gäste ein paar Bälle absetzen. Die DSC-Girls konterten, erreichten sogar noch zweimal Gleichstand (18:18 und 20:20), konnten aber nicht mehr in Führung gehen. Mit 23:25 ging dieser Satz verloren. Satz Nummer 3 wurde danach zu einem wirklichen Heimspiel. Unter lautstarkem Jubel und kräftigen Paukenschlägen von den wieder gut besuchten Zuschauerrängen zog der DSC schnell auf 11:1 davon. Nach einem 18:6 folgten zwar fünf Bälle für die Gäste, doch danach lag das Momentum wieder beim Heimteam. Ein deutliches 25:15 nach 21 Minuten war die Folge.
Der vierte Satz verlief am Anfang nicht ganz so deutlich, doch mit druckvollem Spiel lag der DSC bald erneut mit 18:6 in Front. Jetzt noch schnell den Sack zumachen, die drei Punkte in Düsseldorf behalten und dann irgendwo den ersten Weihnachtsmarktabend feiern. So dachten wohl Fans und Mannschaft. Aber Pustekuchen. Zum einen gaben sich die Gäste, voran deren energischer Trainer, noch lange nicht geschlagen, zum anderen war plötzlich die Annahme beim DSC nicht mehr stabil. Mehrere direkte Annahmefehler, zudem das Angriffsspiel nicht mehr so druckvoll: die Siegerländerinnen holten Ball um Ball auf, zogen beim 20:21 sogar vorbei. Vor allem die Gästespielerin mit der Nummer 5 kam jetzt im Angriff immer wieder erfolgreich durch. Die Paukenschläge wurden zorniger, die Anfeuerungsrufe noch lauter, das Spiel immer dramatischer. Der Freie Grund ging immer wieder in Front und erreichte beim 23:24 den ersten Satzball. Beim dritten musste der Chronist von der Tribüne flüchten und den Blick abwenden: ich hielt die Spannung einfach nicht mehr aus. Jubel im Rücken rechts oder links? Puuh, wieder abgewehrt, 26:26! Jetzt sogar 27:26 und endlich Matchball für den DSC 99!! Wieder haut "uns" die Siegerländer Nummer 5 den Ball um die Ohren, Ausgleich 27:27. Der nächste Angriff des Heimteams ist ein kleines Stückchen zu lang: vierter Satzball Freier Grund. Deren Angriff sitzt erneut, der vierte Satz geht nach 31 Minuten mit 27:29 verloren. Der erste Punkt ist weg!
Im Tie-Break kam es dann noch schlimmer. Erneut ein Krimi, es geht lange hin und her - mit druckvollem, mutigen Spiel von beiden Mannschaften. Zuerst knappe Führung DSC, dann zweimal Ausgleich. Anschließend zwei Bälle Führung Freier Grund, 5:7. Seitenwechsel bei 7:8 für die Gäste. Noch einmal kurze Führung DSC zum 9:8, dann sind erneut die Gäste am Zuge. Von 4:4 bis 11:11 gibt es mit einer Ausnahme nach jeder Führung direkt wieder Gleichstand. Erst beim 11:13 gelingt das nicht mehr - zweite Auszeit DSC. Lena wird geblockt, 11:14, Matchball Freier Grund. Abgewehrt: Kampf am Netz, mit dem besseren Ende für die Hausherrinnen, 12:14. Zweite Auszeit Freier Grund - und zweiter Matchball für die Gäste. Erneut abgewehrt: den nächsten Angriff setzen sie knapp ins Aus, 13:14. Nimmt das doch noch ein gutes Ende für den DSC? Leider nein, den dritten Matchball verwandelt der VTV zum 13:15, nach einer Gesamtspielzeit von über zwei Stunden.
Schade! Damit ist der zweite Punkt auch noch weg. Das ist besonders bitter, weil zeitgleich der Spitzenreiter Dormagen bei TuSEM Essen erneut einen Punkt liegen gelassen hat. Mit einem 3:1-Erfolg, der ja Mitte des vierten Satzes so nahe schien, hätte der DSC 99 also bis auf einen Punkt an Platz 1 heranrücken können. Nun sind es deren wieder drei. Doch so ist der Volleyballsport - eine Woche zuvor haben wir noch nach einem 0:2-Rückstand über ein 3:2 gejubelt. Jetzt jubeln die anderen. Für unser Team heißt es Mund abwischen und am letzten Spieltag der Vorrunde, erneut zuhause (Samstag, 9.12.2017, 19:00 Uhr, wieder Sporthalle Siegburger Straße), gegen den Tabellensiebten RWR Volleys Bonn die 3 Punkte holen. Und mal sehen, ob Dormagen im zeitgleichen Spiel gegen den neuen Dritten Leverkusen nicht erneut Schwächen zeigt und Punkte liegen lässt.